Stillprobleme seitens des Kindes

Diese Seite dient zur Information und ersetzt nicht die Fachberatung.

Geringe Gewichtszunahme

In den ersten Lebenstagen nimmt ein Neugeborenes in der Regel erst einmal ab. Es sind meist nicht mehr als 7% des Geburtsgewichtes. Ist die Gewichtsabnahme deutlich höher, hat sie 10% erreicht oder sogar überschritten, sollte das Stillverhalten überprüft und korrigiert werden. Wenn aus medizinischer Indikation zugefüttert werden muss, sollte dies möglichst mit abgepumpter Muttermilch und nicht mit der Flasche erfolgen. Im Alter von 7 Tagen spätestens am 14. Lebenstag haben gut gestillte Kinder ihr Geburtsgewicht wieder erreicht.

Besteht weiterhin eine geringe Gewichtszunahme, oder wird aus den gegebenen Umständen zugefüttert, sollte eine genaue Abklärung der Ursache erfolgen. In den meisten Fällen lassen sich die Schwierigkeiten seitens des Kindes oder der Mutter durch Stillmanagement und intensiver Begleitung beheben.

Von der Flasche zurück zur Brust

Um eine sogenannte Saugirritation zu vermeiden, sollte in den ersten Lebenswochen die notwendige Zufütterung nicht mit der Flasche erfolgen, um das Baby in seiner Lern-und Prägungsphase nicht zu stören. Ist ein Kind an die Flasche gewöhnt und lehnt es die Brust ab, oder trinkt nur noch sehr kurz und ineffektiv an der Brust, kann es behutsam durch verschiedene Methoden zurück zur Brust und zum korrekten Brusttrinken geführt werden.

Verschiedene Methoden sind die sogenannten alternativen Fütterrungsmethoden wie das Brusternährungsset, Fingerfeeding und die Becherfütterung.

Das unruhige Stillkind – Regulationsschwierigkeiten

"Das Baby mit besonderen Bedürfnissen"
Gleich nach der Geburt lernen Sie das Temperament Ihres Kindes kennen. Es gibt die Träumer, die Verschlafenen, es gibt Genießer, aufgeregte oder unruhige Kinder und die besonders Liebebedürftigen.

Sie können Ihr Kind mit Liebe und Geborgenheit nicht verwöhnen. Was es braucht sind: viel Hautkontakt, Getragen-werden und eine reizarme Umgebung. Ein Baby, das einen schwierigen Start ins Leben hatte, durch z.B. eine komplizierte Geburt, vorübergehende Trennung von der Mutter, Frühgeburtlichkeit o.ä., hat besondere Bedürfnisse.

Blähungen

Der Darm eines Neugeboren Kindes ist noch unreif. Er muss sich an das Verdauen von Muttermilch oder künstlicher Säuglingsnahrung erst gewöhnen. Eine gesunde Darmflora entwickelt sich im Laufe der Zeit, wenn der Verdauungstrakt nicht zusätzliche mit anderen Flüssigkeiten irritiert wird. In den ersten drei Lebensmonaten ist es für das Baby ein unangenehmes Gefühl, wenn es mit der Verdauungsarbeit beschäftigt ist.

Erkrankung des Kindes

Muttermilch ist die gesündeste Nahrung für einen Säugling, auch bei einer Erkrankung. Einige Stoffwechsel-Erkrankungen erlauben nur ein Teilstillen zur speziellen Diätnahrung.

Zu frühgeborenes Baby

Muttermilch für das Frühgeborene ist einzigartig in ihrer Zusammensetzung.

Muttermilch ist für Frühgeborene die beste Nahrung
Das Stillen von frühgeborenen und kranken Kindern ist möglich und auch wichtig. Hier bedarf es einer besonderen Unterstützung und Beratung auch schon während des Klinikaufenthaltes.

Ein gut koordiniertes Zusammenspiel von Saugen, Schlucken, Atmen ist meist schon ab der 32. SSW möglich. Das Stillenlernen ist ein Prozess, der viel Zeit und Geduld braucht und oft nicht auf Anhieb klappt. Wichtig sind intensiver Körperkontakt und Nähe. Singen und reden Sie viel mit ihrem Baby. Freuen Sie sich über die kleinsten Fortschritte.

Da es für viele kleine Frühgeborene und kranke Kinder oft anstrengend ist das Trinken im allgemeinen zu üben, sollten die Anlegeversuche in einer ruhigen Atmosphäre und im Einklang mit dem Kind sein. Brusttrinken ist nicht anstrengender als aus der Flasche zu trinken. Im Gegenteil: ein zu frühgeborenes Kind kann sich an der Brust besser regulieren und hat weniger Sauerstoffabfälle.

Nicht Stillen

Frauen die sich gegen das Stillen, für das Teilstillen oder das Füttern von abgepumpter Muttermilch mit der Flasche entschieden haben, müssen respektiert werden. Gute Aufklärung darüber wie häufig man abpumpen sollte, Aufbewahrung und hygienischer Umgang von Muttermilch, liebevolles Flasche geben, Bindungsförderung sind ein Teil der Beratung