Schwierigkeiten beim Stillen seitens der Mutter

Diese Seite dient zur Information und ersetzt nicht die Fachberatung.

Wunde Brustwarzen und Verletzungen

Ein Hinweis auf unkorrektes Saugen durch das Baby oder nicht korrektes Anlegen sind verformte Brustwarzen (spitze, flach gedrückte Brustwarzen) nach dem Stillen.

In den ersten Tagen sind empfindliche Brustwarzen durchaus normal, starke Schmerzen und Verletzungen hingegen nicht. Die häufigste Ursachen dafür sind falsche Pflege, unkorrekte Stillpositionen und Anlegetechniken, aber auch das abrupte Lösen von der Brust. Mitunter kann es auch ein kurzes, straffes Zungenbändchen beim Baby sein oder das Kind öffnet den Mund nicht weit genug. Auch der Einsatz von Beruhigungssaugern begünstigt ein falsches Saugmuster.

Bei Verletzungen, vor allem wenn Sie nicht heilen wollen, sollte eine Pilz- oder bakterielle Infektion ausgeschlossen werden.

Die häufigste Ursache für frühzeitiges Abstillen sind wunde, verletzte Brustwarzen. Deshalb ist es besonders wichtig die Ursache zu finden und sie zu beseitigen. Wunde Brustwarzen stellen ein Risiko für Brustentzündungen dar. Achten Sie auf eine gründliche Handhygiene.

Gefäßspasmus

Die Brustwarze verfärbt sich, meist nach dem Stillen, an der Spitze weiß, dies geht einher mit sehr starken Schmerzen.

Milchstau

Ursachen sind oftmals Stress, mechanische Behinderung durch Abklemmen (wie z.B. Rucksack, zu enger Still-BH), verstopfter Milchkanal oder das Baby entscheidet sich plötzlich länger zu schlafen. Selten ist die Ursache zu viel Milch. Es kommt zu einer schmerzhaften Schwellung an der Brust, einer lokalen Rötung, evtl. Fieber und Schüttelfrost.

Auch hier sollte nach der Ursache geforscht und diese behoben werden, vor allem, wenn Sie häufiger zu einem Milchstau neigen.

Entzündung der Brust (Mastitis)

Der Übergang von einem Milchstau zu einer Brustentzündung ist meist fließend. Die Symptome sind wie bei einem Milchstau verbunden mit starken Schmerzen. Zu dem kommt meist hohes Fieber, Abgeschlagenheit und ein starkes Krankheitsgefühl hinzu. Eine Brustentzündung ist eine ernsthafte Erkrankung und erfordert eine medizinische Behandlung. Unterstützend wirkt eine Low-Level-Lasertherapie.

Abszess nach einer Brustentzündung

Ein Abszess nach einer Brustentzündung ist eine sehr seltene Komplikation. Häufig findet man in der Vorgeschichte wunde Brustwarzen, wiederkehrende Milchstaus und/oder Brustentzündungen, die mit nur unbefriedigendem Erfolg behandelt wurden. Es ist eine Verhärtung in der Brust zu tasten, welche ebenfalls Beschwerden macht. Fieber besteht meist nicht mehr. Diagnostisch lässt sich ein Abszess mit einer Ultraschalluntersuchung sicher feststellen.

Zu wenig Milch

Ursachen für mangelnde Milchbildung können sehr vielschichtig sein. Zum einen Fehlinformationen zum Stillen, zur Stillhäufigkeit des Neugeborenen, nächtlichem Stillen, der Einsatz eines Beruhigungssaugers, Brusthütchen oder auch das Zufüttern von künstlicher Säuglingsnahrung/Tees. Es können auch andere Ursachen für eine mangelnde Milchbildung ursächlich sein, z. B. schwieriger Geburtsverlauf, Plazentareste, Unterfunktion der Schilddrüse, hoher Blutverlust unter der Geburt oder einfach nur Unsicherheit und Zweifel der Frau oder wenig Unterstützung im Umfeld. In sehr seltenen Fällen (3-7%) liegen anatomische Besonderheiten vor, die eine ausreichende Milchproduktion verhindern.

Besonders bei dieser Problematik bedarf es eines engen Kontakest zur Laktationsberaterin. Die Klärung der Ursachen für die mangelnde Milchbildung steht an erster Stelle, außerdem das Erkennen der Wünsche und Ziele der Mutter, des Partners/rin um Lösungen zu finden. Der Einsatz von Hilfsmitteln wie Brusternährungsset, elektr. Milchpumpe, Fingerfeeding, Becher, Saugtraining, pharmakologischen Mitteln zur Unterstützung der Milchproduktion und der Einsatz von Galaktogoga muss abgewogen werden.